Bewusstseins-erweiternde Technologie Augmented Reality ist in aller Munde und sollte für uns technologie-affine Menschen mehr als nur ein technisches Gadget sein. Dieser Artikel erklärt, wozu ihr diese Technologie sinnbringend nutzen könnt und welche Tools es…
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Martin Klingbacher
Entrepreneurship - 10. Juni 2014 in Allgemein, Entrepreneurship
Humblebrag – Oder: Die Kunst der falschen Bescheidenheit
Wer kennt das nicht: Morgens im Büro beim Kaffeeautomaten trifft man einen Kollegen. Er hat einen leicht „lädierten“ Blick aufgesetzt, welcher auf eine etwas kürzere Nacht hinweist und schlürft seinen Kaffee mit den Worten „Ich bin soooo müde von der Party gestern!“. Er sagt also nicht, dass er Spaß auf der Party hatte, er impliziert den Spaß und möchte als Sahnehäubchen auch noch Mitleid haben.
Dieses Verhalten gibt es in den verschiedensten Ausprägungen: Angefangen beim Bücherwurm, welcher ein Buch bereits verschlungen hat aber „echt enttäuscht“ davon war, bis hin zum Oscar-Gewinner, welcher „…36 Stunden nachdem er den Oscar gewonnen hat, zuhause seine verstopfte Toilette reinigt“.
Harris Wittels hat dieses Verhalten mit dem treffenden Begriff „Humblebrag“ versehen. „Humble“ bedeutet dabei so viel wie „bescheiden“ und brag soviel wie „angeben“. Zwei Gegensätze die sich – verstärkt durch den herrschenden Geltungsdrang in den sozialen Kanälen – immer mehr anziehen.
Wittels befasst sich schon eine ganze Weile zu dem Thema und hat neben einem Twitter-Kanal welcher ein Sammelbecken für solche Aussagen ist: https://twitter.com/Humblebrag auch ein Buch zu diesem Thema geschrieben: Humblebrag: The Art of False Modesty
Humblebragging im Büro
Das dieses Verhalten nicht nur auf unsere Freizeitaktivitäten angewendet wird, sondern auch im Büro unter Kollegen zu unnötigen Wettbewerben führt, konnte der eine oder andere von uns sicher schon beobachten.
Ein klassischer Dialog wäre:
Maier: „Hallo Huber! Wie geht’s?“
Huber: „Ich habe so viel zu tun, ich bekomme kaum mehr als 5 Stunden Schlaf!“
Maier: „Ach wem sagst du das? 5 Stunden sind doch ohnehin Luxus! Warte erst bist du Abteilungsleiter bist wie ich!“Das Problem bei solchen Dialogen ist, dass die beteiligten Personen meist stolz darauf sind, dass Sie wenig schlafen, viel Arbeiten und sich somit auch Anerkennung von den Kollegen erwarten. Dieses Verhalten wird natürlich durch den ständigen Druck von außen immer „mehr und mehr“ zu geben, begünstigt aber diese Droge „MEHR“ wird auch von den Beteiligten selbst gewünscht. Alle wollen die besten Projekten leiten, die tollsten Hobbies haben und natürlich eine unendliche Anzahl an Urlauben im Jahr genießen. Damit einhergehen natürlich Stress und Schlafentzug, da trotz des effizienten Einsatzes der eigenen Ressourcen der Tag immer noch „nur 24 Stunden“ hat!
Für jeden der diesen Kreis durchbrechen will, gibt es eine Handvoll Regeln die beachtet werden sollte:
1.) Der Unterschied zwischen einem guten und einem exzellenten Performer: Schlafen
Grundsätzlich bezeichnet man jemanden als Experten wenn er etwas 10.000 Stunden gemacht hat. D.h. er oder sie hat in einer Sache so viel Übung, dass er es schnell und effizient ausführen kann. Viele vergessen aber, dass Schlaf der zweitwichtigste Faktor ist, welcher die guten von den exzellenten Performern unterscheidet. Speziell Sportgrößen wie Roger Federer beweisen das eindrucksvoll.
2.) Pro Woche „1x Nein“ zu einer guten Möglichkeit sagen
Nur weil man zu einer Projektmitarbeit eingeladen ist, heißt das noch lange nicht, dass man dieser Einladung auch nachkommen muss. Nur weil man Partner in einem Unternehmen werden soll, ist das noch lange kein Grund alles Bisherige über Board zu werfen. Wenn die Möglichkeit nicht in den persönlichen Lebensplan passt, kann diese getrost verbeiziehen lassen.
3.) Ein Hobby durch ein anderes ersetzen
Hobbys sind eine tolle Möglichkeit um abzuschalten, um mit Freunden etwas zu unternehmen oder einfach die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Leider aber ist in unserer Gesellschaft der „Freizeitstress*“ sehr verbreitet. Da jeden Tag einer anderen Leidenschaft nachgegangen wird. Um diese strickte Verplanung der Freizeit zu verhindern, ist es sinnvoll, dass ein neues Hobby ein altes ersetzt.
* Freizeitstress an sich ist ja positiver Stress, wenn man aber alle Hobbys und Tätigkeiten nicht aus freien Stücken sondern getrieben erledigt, wird er zu richtigem Stress und das ist auf Dauer gesundheitschädlich.Fazit
Man kann unendlich Regeln und Tipps formulieren, man kann viele Ratschläge erteilen und alle haben ihre Berechtigung, im Grunde aber haben wir 2 Möglichkeiten:
- Entweder wir geben und dem Humblebragging hin, spielen das Spiel mit und bemitleiden uns selbst oder
- wir konzentrieren uns auf ein paar Dinge im Leben die essentiell für uns sind und genießen diese in vollen Zügen!
Foto-Credits: https://www.flickr.com/photos/48076930@N02/14299410782/sizes/o/in/photostream/
Quellen: http://blogs.hbr.org/2014/06/why-we-humblebrag-about-being-busy/Das könnte Sie auch interessieren...
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